Chip, Chip hurra: Polizist in Sammellust

 Chip, Chip hurra: Polizist in Sammellust

Freizeit Robin Hünecke besitzt 6100 bunte Fahrtickets – Interessengemeinschaft gegründet
robinsammler

Der 39-jährige Polizist ist fasziniert vom Kramermarkt. Er baut auch Karussells im Modell. Von Rainer Dehmer
Oldenburg – Sein Herz schlägt für die Kirmes: Wenn sich ab Freitag wieder die Karussells auf dem Kramermarkt drehen, ist Robin Hünecke in seinem Element. „Schon als Achtjähriger hat mich diese Atmosphäre der bunten Glitzerwelt begeistert“, sagt der Polizeihauptmeister, der mit vielen Schaustellern befreundet ist. Zum Rummelplatz zieht es den 39-Jährigen aber nicht nur wegen Autoscooter, Achterbahn und Popcorn. Hünecke hofft auf neue Beute: Der Familienvater sammelt Fahrchips. Von den bunten Plastikteilen besitzt er rund 6100 Stück. Chips aus Holland, Frankreich, Belgien Österreich und Luxemburg gehören ebenso dazu wie die Tickets der einst auf dem Kramermarkt vertretenen Fahrgeschäfte, wie z.B. Vierer-Bob, Hully Gully, Raupenbahn und
Fliegender Teppich.  meinhobby

Einen Teil seiner Sammlung hat er in elf großen Bilderrahmen untergebracht. „Meine mobile Ausstellung“, sagt der Autobahnpolizist, der immer auf der Suche nach Besonderheiten ist. Zu den Schmuckstücken zählt die aus den 60er Jahren stammende Fahrkarte für das „Carosello Italiana“ der Oldenburger Schaustellerfamilie Hempen. Hüneckes besonderer Stolz sind die VIP-Ehrenkarten und die limitierten Chips mit speziellen Aufdrucken. Die schon in der Jugend geweckte Sammelleidenschaft intensivierte Hünecke vor etwa zehn Jahren. „In einer Kirmes-Fachzeitschrift las ich damals von Gleichgesinnten, die Tauschpartner suchten“, erzählt der Vater von zwei Töchtern (fünf und elf Jahre alt). So entstanden bundesweit Tauschkontakte. Anfang 2002 gründete er mit 13 anderen Kirmesfans aus ganz Deutschland die „Interessengemeinschaft der Fahrchip-Sammler“, „um die Ernsthaftigkeit des Hobbys zu dokumentieren“. Der Verkauf ! im Internet ist für die Mitglieder kein Thema. Hünecke: „Von dieser Unart distanziert sich die Interessengemeinschaft.“ Dabei kann eine Versteigerung der runden, eckigen oder ovalen Plastikkärtchen durchaus lohnenswert sein. Bis zu 80 Euro werden für Raritäten geboten. Robin Hüneckes Liebe zum Kramermarkt geht aber noch weiter: Für seine im Dachzimmer aufgestellte Modell-Eisenbahn baut er Buden und Fahrgeschäfte originalgetreu im Maßstab 1:160 nach. Mehr als 40 Buden und Fahrgeschäfte bilden das Herzstück der Minilandschaft. Infos unter Tel. 384 40 62 oder unter www.hueneckes.de

Quelle: NWZ vom 29.09.2004